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Inventarnummer |
01099 |
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Bezeichnung |
W 7 |
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Das Modell W7 (Bezeichnung nicht durch schriftliche Quellen belegt!) entspricht im Aufbau, der bereitgestellten Spannungen und der Prüfkarten dem Modell W3. Zusätzlich bietet es zwei weitere, etwas kleinere Anzeigeinstrumente für Anoden- und Hilfsgitterspannung. Das Gerät ermöglicht dadurch die einfache Aufnahme von Röhrenkennlinien (ähnlich wie im späteren Modell W 17). Das Gerät besitzt zudem bereits eine Spannungsstabilisator, wie er auch in den späteren Modellen zum Einsatz kam. |
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Hersteller |
Bittorf & Funke, Weida i. Th. |
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Datierung |
1935 |
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Preis |
- |
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Kategorie |
Röhrenprüfgeräte |
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Material |
Holzgehäuse; Hartpapier; Glas; Messing; Messing (verchromt); Pressstoff; Papier |
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Abmessungen |
(BTH): 480 · 380 · 253 mm (inkl. Deckel) |
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Masse |
ca. 16 kg (inkl. Karten) |
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Zustand |
2/-
Das Gerät befindet sich im Originalzustand, inkl. historischer Batterie (mit deutlichen Korrosionsspuren, siehe Bild weiter unten). Die Funktionsweise des Geräts wurde noch nicht geprüft. |
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Markierungen |
keine Nummern oder Typenkennzeichnung vorhanden |
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Beschreibung |
Das Gerät ist speziell zur Kennlinienaufnahme ausgelegt. DIe normale Röhrenprüfung funktioniert identisch wie beim Modell W 3, die Prüfkarten sind kompatibel. Zusätzlich zu dem großen Instrument zur Messung des Anodenstroms sind seitlich zwei weitere, etwas kleinere Messgeräte zur Messung der Anoden- und Hilfsgitterspannung eingebaut. Die Spannungswerte können dabei über zwei Potentiometer stufenlos eingestellt werden. Alle zur Prüfung von Röhren benötigten Bedienelemente sind auf einer Hartpapierplatte montiert. Transformator, Kondensator und Widerstände sind innen direkt am Holzgehäuse befestigt. Neben der Bedienplatte befindet sich ein Fach für dir Prüfkarten, dahinter ein kleines Fach für Steckstifte und Kabel. Der Gehäusedeckel ist abnehmbar, eine Tabelle der prüfbaren Röhren ist auf der Innenseite des Deckels angebracht. |
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Referenz |
bisher ist keine Referenz bekannt |
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Der Funke Kennlinienschreiber - Patent DE 610579
Unter der Bezeichnung W 7 findet sich im Internet ein Hinweis auf einen "Kennlinienschreiber", inklusive kleinem Bild. Die Abbildung ist leider sehr klein und kaum lesbar. Es ist aber gut möglich, dass es sich dabei um das im Patent DE 610579 vom 4. Oktober 1933 beschriebene Gerät handelt. Eine genaue Analyse des Patents lässt jedoch Zweifel aufkommen, ob die Idee wirklich funktioniert hätte. Durch die Anordnung des Messwerks wird die normale Röhrenkennlinie deutlich verzerrt (aber auf keinen Fall in der Form, wie im Patent dargestellt). Der Strom-Messbereich kann zudem nicht vollständig genutzt werden, da der Zeiger dann außerhalb des sichtbaren Fensters wäre. Die Skalierung der Ordinate wäre nahezu unmöglich, da sich diese bei jeder Änderung der Abszisse ändern würde (bedingt durch den Winkel, den der Messzeiger bei konstantem Stromfluss im Diagrammfenster einnimmt). Die Prüfkarten hätten auch empirisch ermittelt werden müssen, ein nicht unwesentlicher Aufwand bei mehreren Hundert Röhrentypen.
Es ist gut möglich, dass Funke dieses Konzept verworfen hat und das hier vorgestellte Modell mit drei Anzeigeinstrumenten gebaut hat. |