Frequenz |
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Auszüge des Handbüchleins "Elektrische und wärmetechnische Messungen" der Firma Hartmann & Braun AG Frankfurt/Main, 2. Auflage, 1941 (H&B Druckschrift 481a / 20.000 / 6.41). Entsprechend UrhG §66 ist die Schutzfrist inzwischen abgelaufen (Stand von 2012), der Inhalt ist daher gemeinfrei. Das gescannte Büchlein findet sich im Abschnitt Schrifttum als PDF Datei. |
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Einheit: Hertz (Hz); IO3 Hz = 1 kHz (Kilohertz). |
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Zungen-Frequenzmesser
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Diese werden wegen ihrer hohen, stets gleichbleibenden Meßgenauigkeit und ihrer robusten Bauart am meisten für die Frequenzmessung (zwischen etwa 7 und 1500 Hz) verwendet. Mit besonderen Hilfsmitteln ist es möglich, Frequenzen bis herab zu 1 Hz zu messen. |
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Bild 24 zeigt das Meßwerk nach Hart- mann-Kempf. Dieses besitzt eine Anzahl abgestimmter Stahlzungen, die in Reihe vor einem Elektromagneten angeordnet sind. Fließt Wechselstrom durch die Magnetspule, so wird diejenige Zunge in Schwingung versetzt, deren Eigenschwingungszahl gleich der Polwechselzahl, d.h. der doppelten Frequenz des Wechselstromes ist. Wird der Elektromagnet durch Überlagerung eines Gleichfeldes, das mindestens so groß ist wie der Scheitelwert des Wechselfeldes, vormagnetisiert, so wird die Zunge nicht mehr bei jedem Polwechsel, sondern nur von jeder positiven Halbwelle angezogen. |
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Die Ablesung eines Zungenfrequenzmessers wird durch Bild 25 erläutert. Im rechten Bild ist die Frequenz des Wechselstromes genau 50 Hz; die beiden benachbarten Zungen schwingen nur wenig mit und zwar mit gleicher Amplitude. Im linken Bild schwingen die beiden Zungen 49,5 und 50 mit gleicher Schwingungsweite; der gesuchte Wert liegt also genau in der Mitte bei 49,75. Durch entsprechende Überlegung lassen sich alle Zwischenwerte gut schätzen. |
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Zeiger-Frequenzmesser
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Für Niederfrequenzmessungen wird ein Gerät verwendet, das grundsätzlich die Resonanzeigenschaften eines elektrischen Schwingungskreises benutzt. In der praktischen Ausführung dient zur Anzeige ein Elektrodynamometer besonderer Bauart. Die Anzeige des Gerätes ist von Spannungsschwankungen um ± 10% unabhängig. Nach diesem Prinzip wird z. B. ein Frequenzschreiber von besonders hoher Meßgenauigkeit gebaut, dessen Meßbereich zwischen ± 1 Hz (z. B. 49 ... 51 Hz) und + 5 Hz (z. B. 45 ... 55 Hz) liegt. Die nutzbare Papierstreifenbreite beträgt 120 mm. Die Fehlergrenze liegt bei ± 0,1%. Das Gerät ist weitgehend spannungs- und temperaturunabhängig. |
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In Bild 26 ist das Grundprinzip dar gestellt, nach dem ein Gerät für Frequenzen bis etwa 100 kHz arbeitet. An die Wechselstromquelle, deren Frequenz gemessen werden soll, wird der Gegentakt-Transformator T angeschlossen. Die Spannungen der beiden Sekundärwicklungen sind an die negativ vorgespannten Gitter zweier Laderöhren I und II gelegt. Da Wicklung 2 in umgekehrter Polung wie I angeschlossen ist, wird z. B. in einem Augenblick an Gitter I durch die obere Halbwelle des Wechselstromes eine positive und an Gitter II eine negative Vorspannung sein; |
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