Die Anzeigegeräte haben die bei elektrischen Geräten üblichen Formen. Die Registrierung erfolgt gewöhnlich durch Punktschreiber; die von diesen in gleichmäßigen Zeitabständen aufgezeichneten Punkte reihen sich fast lückenlos zu einer Kurve aneinander. Die gleichzeitige Registrierung mehrerer Meßwerte erfolgt zweckmäßig durch Mehrfarben-Punktschreiber, die sich selbsttätig auf die einzelnen Meßstellen umschalten. Anzeige- und Schreibgeräte können Kontakte für Signalgebung bei Über- oder Unterschreitung bestimmter Konzentrationswerte erhalten. Die Regelung erfolgt durch „Fallbügelregler“, die mit kräftigen Quecksilber- Kippröhren zur direkten Steuerung von motorgetriebenen Schiebern oder Ventilen ausgerüstet sind. Aufbau und Arbeitsweise der Fallbügelregler siehe Fallbügelregler . Voraussetzung für genaue Meßergebnisse ist, daß der die Meßdrähte durchfließende Strom stets konstant ist. Das setzt eine Stromquelle mit konstanter Spannung voraus. Als solche kann ein Sammler verwendet werden, wobei jedoch der Strom von Zeit zu Zeit nachzuregeln ist. Zweckmäßiger ist jedoch ein Konstant-Transformator, der an das Wechselstromnetz angeschlossen wird. Durch eine besondere Kunstschaltung werden Spannungsschwankungen des Netzes bis etwa 15% ausgeglichen, so daß die mit Hilfe eines Trockengleichrichters erzeugte Gleichspannung praktisch konstant bleibt. Das Anzeige-, Schreib- oder Regelgerät kann in praktisch beliebiger Entfernung von der Entnahmestelle angebracht werden. Die Geräte können also zusammen mit anderen Fernmeßgeräten (z. B. für Temperatur, Druck, Menge) und den Steuer- und Schaltgeräten auf einer gemeinsamen Tafel angeordnet werden, so daß jederzeit übersichtliche und bequeme Überwachung und Beeinflussung aller wichtiger Vorgänge von einer Stelle aus möglich ist. Im allgemeinen wird ein Gaskonzentrationsmesser nur für ein bestimmtes Meßgas geeicht. Als Vergleichsgas wird in den meisten Fällen atmosphärische Luft verwendet. Weicht aber die Wärmeleitfähigkeit des Meßgases sehr stark von der der Luft ab, so wird an deren Stelle ein anderes Vergleichsgas gewählt, das etwa die Wärmeleitfähigkeit des Meßgases besitzt. In diesem Fall erhält die Meßkammer zwei weitere Zuleitungen für das Vergleichsgas. Es kann aber auch ein Vergleichsgas bestimmter Zusammensetzung vollkommen dicht in der Vergleichskammer abgeschlossen werden; dieses wird in eine Glaspatrone, die auch den Meßdraht enthält, gasdicht eingeschmolzen. Diese Anordnung ist stets dann zu bevorzugen, wenn ein Vergleichsgas konstanter Zusammensetzung nicht oder nur in unzureichender Menge zur Verfügung steht. Auf diese Art läßt sich dann jeder Meßbereich mit höchster Genauigkeit erfassen.
Anwendungsgebiete der elektrischen Gaskonzentrationsmesser
Die Bestimmung erstreckt sich auf anorganische und organische Gase. Ebenso kann die Einrichtung als Gasspurprüfer bei explosiblen oder giftigen Gasen verwendet werden. Eine wichtige Aufgabe ist die Bestimmung der Konzentration von Vergasungsmitteln bei der Durchgasung von Getreide in Silos zur Vernichtung von Schädlingen, insbesondere des zählebigen Kornkäfers. Da das hier verwendete Cartox bzw. Areginal je nach dem Wassergehalt der Körner verschieden stark absorbiert wird, ist unterschiedliche Dosierung erforderlich, um die gewünschte Konzentration im Gas-Luftgemisch zu erreichen. Ähnlich sind die Verhältnisse bei der Durchgasung von Tabak, Baumwolle usw. Eine zuverlässige Kontrolle des Begasungsvorganges ist also notwendig, um einerseits den Erfolg nicht durch ungenügende Dosierung in Frage zu stellen und andererseits eine Überdosierung und damit Verluste zu vermeiden. Nachweis anorganischer Gase: CO2 in Kalzinieröfen, bei Saturationsprozessen, in Gärgasen, Schutzgasen, Kohlensäurequellen, Obstlagern usw. SO2 in Röstgasen für die Schwefelsäure-Fabrikation, für die Sulfitlaugenbereitung in der Papier-, Zellstoff-, Bleich- und Zuckerindustrie. H2 in Luft oder sonstigen Gasen (Gasspurprüfung). H2-Verunreinigungen bei Benzin-, NH3- und sonstigen Synthesen. NH3 bei der Salpetersäure-Fabrikation usw. 02 in H2, 02 in N2, N2 in O2, Cl2 in Luft, 03 in Luft, usw. Organische Gase Lösungsmitteldämpfe, Aceton-, Benzin-, Benzol-, Alkoholdämpfe in der Kunstseide-, Zellulose- und Filmfabrikation, in Destillations-, Extraktions und Absorptionsanlagen, sowie als Spurenprüfer in der atmosphärischen Luft zur Vermeidung von Explosionen und Vergiftungen. Vergasungsmittel Areginal, Cartox, Äthylen-Oxyd, Blausäure bei der Durchgasung von Getreide, Tabak, Baumwolle usw. (Schädlingsbekämpfung), zur Einstellung der Mindestkonzentration zur Vermeidung von Explosionen und Vergiftungen. Besonders ausgedehnte Verwendung finden die elektrischen Gaskonzentrationsmesser bei der Dampfkesselüberwachung als
Rauchgasprüfer
Die Rauchgase enthalten CO2 (Kohlensäure) und CO + H2 (Kohlenoxyd und Wasserstoff). Der CO2-Gehalt ist ein Maß für den vorhandenen Luftüberschuß einer Feuerung, CO + H2 stellen den Anteil an unverbrannten Gasen, also Wärme Verluste dar. Die Wirtschaftlichkeit einer Feuerung ist dann am größten, wenn im Rauchgas möglichst viel CO2 und möglichst wenig CO + H2 enthalten sind, d. h. wenn mit geringstem Luftüberschuß eine möglichst vollkommene Verbrennung erzielt wird. Die größte Wirtschaftlichkeit und damit erhebliche Einsparungen an Feuerungsmaterial lassen sich nur durch eine fortlaufende Überwachung erzielen. Die Anzeigegeräte werden deshalb unmittelbar am Kessel gut sichtbar für die Heizer eingebaut. Die CO2-Messung wird nach der oben beschriebenen Wärmeleitfähigkeits-Methode vorgenommen und der CO2-Gehalt am Drehspulgerät unmittelbar abgelesen.
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