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Auszüge des Handbüchleins "Elektrische und wärmetechnische Messungen" der Firma Hartmann & Braun AG Frankfurt/Main, 2. Auflage, 1941 (H&B Druckschrift 481a / 20.000 / 6.41). Entsprechend UrhG §66 ist die Schutzfrist inzwischen abgelaufen (Stand von 2012), der Inhalt ist daher gemeinfrei. Das gescannte Büchlein findet sich im Abschnitt Schrifttum als PDF Datei. |
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Einheit: Watt (W); |
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Das elektrodynamische Meßwerk
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Die bewegliche Spannungsspule mit Zeiger dreht sich bei Stromdurchgang im Feld der Stromspule, bis die Gegenkraft der Spiralfeder dem Drehmoment das Gleichgewicht hält. |
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Leistungsmesser mit mehreren Meßwerken
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Die beweglichen (Spannungs-) Spulen sitzen auf gemeinsamer Achse, so daß sich ihr Drehmoment addiert. |
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Die wichtigsten Fälle der Leistungsmessung
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1. Gleichstrom (Bild 37). Die Leistungsmessung hat nur dann Interesse, wenn die Spannung stark schwankt. |
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5. Drehstrom mit ungleich belasteten Phasen mit Nulleiter (Bild 40). Die Messung wird auf 3 Wechselstrom-Messungen zurückgeführt, die addiert die Gesamtleistung ergeben. Die drei Meßwerke können in einem einzigen Gerät so angeordnet sein, daß sich ihre Drehmomente mechanisch addieren. |
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6. Drehstrom mit ungleich belasteten Phasen ohne Nulleiter (Bild 41). Die Messung erfolgt nach der Zwei-Leistungsmesser-Methode, bei der die Anzeigen der beiden Leistungsmesser zu addieren sind. Die zwei Meßwerke können in einem Gerät so angeordnet sein, daß sich die zwei Leistungen mechanisch addieren. |
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Bei Phasenverschiebung über 60° zeigt bei Schaltung nach Bild 41 (bei Verwendung von zwei Geräten) einer der beiden Leistungsmesser einen negativen Ausschlag. Durch Vertauschen der Spannungsanschlüsse wird dieser positiv und ist dann vom Ausschlag des anderen Gerätes zu subtrahieren. — Bei Messungen an Netzen mit Erdschluß verliert die Zwei-Leistungsmesser-Methode an Genauigkeit. Bei genauen Messungen ist deshalb in Zweifelsfällen die Messung mit drei Leistungsmessern nach Bild 10 vorzunehmen; die dort am Nulleiter angeschlossenen Spannungsleitungen werden hier zu einem künstlichen Nullpunkt zusammengeschlossen. Dabei ist Voraussetzung, daß die Widerstände der 3 Spannungspfade gleich groß und für die Sternspannung bemessen sind. |
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Leistungsmessung bei großen Strömen und Spannungen
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Bei Gleichstrom erfolgt die Erhöhung des Strommeßbereiches durch Nebenwiderstände, des Spannungsmeßbereiches durch Vorwiderstände (Bild 42). |
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Die nebenstehenden Schaltbilder zeigen Hochspannungsmessung in Wechselstrom (Bild 43), in Drehstrom mit gleichbelasteten Phasen ohne Nulleiter (Bild 44), und in Drehstrom mit ungleich belasteten Phasen ohne Nulleiter (Bild 45). |
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Bei Drehstrom mit gleichbelasteten Phasen kann durch Schaffung einer Kunstphase im Meßgerät ein Wandler eingespart werden. Die Messung ist dann jedoch nur bei einer bestimmten Frequenz richtig (Bild 46). |
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Bei Verwendung von Strom- und Spannungswandlern werden beide Sekundärspulen auf Erd-Potential gebracht (s. Schaltbilder). Unterlassung der Erdung kann unzulässig hohe Spannungen zwischen den beiden Spulen und damit Beschädigung des Meßwerks zur Folge haben. Werden nur Strom- und keine Spannungswandler benutzt, so ist bei der Anbringung von etwaigen Erd- und Ausgleichverbindungen zur Vermeidung von Kurzschlüssen und Überschlägen Vorsicht geboten. |
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Bei genauen Messungen sowie bei Messungen von kleinen Leistungen ist der Eigenverbrauch des Spannungs- bzw. Strompfades zu der gemessenen Leistung zu addieren bzw. von ihr zu subtrahieren, je nachdem die von der Stromquelle abgegebene oder die vom Verbraucher aufgenommene Leistung festgestellt werden soll. |
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b) Die Spannung wird hinter dem Strompfad abgegriffen; der Eigenverbrauch des Spannungspfades ist zu berücksichtigen (Bild 48). |
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Blindleistung
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Die Blindleistung wird dargestellt durch U • I • sin φ bei Wechselstrom und √3 • U • I • sin φ bei Drehstrom. |
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1. Gleichbelasteter Drehstrom mit oder ohne zugänglichen Nullpunkt (Bild 49). Bei der Auswertung der Ablesung ist zu berücksichtigen, daß die Spannungsspule an der verketteten Spannung (= Sternspannung • 1/ 3) liegt. |
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2. Ungleichbelasteter Drehstrom ohne Nulleiter (Bild 50). Die Messung ist bei dieser Schaltung nur dann richtig, wenn die drei Spannungen des Drehstromnetzes gleich sind. Im allgemeinen genügt die erreichbare Genauigkeit für Betriebsmessungen. |
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3. Ungleichbelasteter Drehstrom mit Nulleiter (Bild 51). Die Anzeige der drei Leistungsmesser ist zu addieren und die Summe durch √3 zu dividieren, da die Spannungsspulen an der verketteten Spannung (= Sternspannung . √3) liegen. Die Messung ist nur dann richtig, wenn die drei Spannungen gleich sind. Im allgemeinen genügt die erreichbare Genauigkeit für Betriebsmessungen. |
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Erweiterung des Meßbereiches: Ausnahme: Bei Wechselstrom- Blindleistungsmessern kann der Spannungsbereich nur mit Spannungswandlern (nicht mit Vor wider ständen) erweitert werden. |
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Leistungsmeßkoffer
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Eine wesentliche Vereinfachung der Leistungsmessung in Wechsel- und Drehstromnetzen bringen die sog. ,,Leistungsmeßkoffer“, bei denen die Geräte für Leistungs-, Strom- und Spannungsmessung zusammen mit den erforderlichen Wandlern, Vor wider ständen und Umschaltern in einem handlichen Tragkoffer zusammengebaut sind. Der Meßkoffer wird in den Zug der Leitungen gelegt, es brauchen also lediglich die ankommenden und abgehenden Leitungen |
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