Gleichstromzähler E2
letzte Änderung | 2013-06-09 |
Inventarnummer | 00130 |
Bezeichnung | Kilowattstundenzähler / Gleichstromzähler Form E2 |
Hersteller | Siemens Schuckertwerke |
Datierung | ca. 1930 |
Kategorie | passive Messgeräte Leistung und Arbeit Arbeit |
Material | Blechgehäuse, Glas, Messing |
Abmessungen | (BTH) 80 ∙ 110 ∙ 275 mm |
Masse | 1,4 kg |
Zustand |
2 Originalzustand, verplombt |
Markierungen |
Gerätenummer: 14 810 633 112 |
Beschreibung | Der Gleichstromzähler der Form E2 ist ein Wasserstoff-Elektrolytzähler. Eine detaillierte Beschreibung von Aufbau und Wirkungsweise findet sich weiter unten. |
Referenz | VDE - Von Edison bis Krukowski - Eine kurze Geschichte der Elektrolytzähler |
Messbereiche
Stromart | DC |
Arbeit | 0 ... 200 kWh (bei 220 V Gleichspannung) |
Der Wasserstoff-Elektrolytzähler
Hauptbestandteil dieser Zählerform ist eine Glaszelle, die mit Wasserstoffgas und verdünnter Phosphorsäure gefüllt ist. Als Anode A findet ein Metallblech, als Kathode K ein feinmaschiges Metallnetz Verwendung. Beide sind mit feinverteiltem Rhodium (Rhodiumrohr) überzogen und besitzen die Eigenschaft, den Wasserstoff schwammartig anzusaugen. Man erhält dadurch Wasserstoffelektroden und vermeidet beim Transport des Wasserstoffs aus dem Anodenraum zur Kathode die den Messvorgang störenden Polarisationsspannungen.
Die Schaltung ist so getroffen, dass der größte Teil des Netzstromes durch einen regelbaren Nebenwiderstand und nur ein diesem verhältnisgleicher geringer Strom durch die Zelle fließt. Der Spannungsabfall am Nebenwiderstand beträgt bei Nennlast etwa 0,5 Volt, der Zellenstrom nur etwa 0,1 mA. Bei Beginn der Messung ist das Messrohr M mit Säure gefüllt. Sobald Strom fließt, wird der Elektrolyt in Wasserstoff und einen Säurerest zersetzt. Der Säurerest verbindet sich am Anodenblech mit angesaugtem Wasserstoff wieder zur Säure. Der Wasserstoff setzt sich in der halbkugelförmigen Glaskammer der Kathode, die bereits mit Gas gefüllt ist, ab. Es entsteht in der Kammer ein Überdruck, das Gas entweicht in Bläschenform durch das Maschennetz und drückt den Säurestand des Messrohrs herunter. Der jeweilige Stand der Säuresäule ist ein Maß für das abgeschiedene Gas und damit für die Stromstärke sowie die Dauer des Stromdurchgangs. An einer hinter dem Messrohr befindlichen Skala können Amperestunden oder bei Berücksichtigung einer bestimmten mittleren Netzspannung Kilowattstunden abgelesen werden. Kurz vor Erreichen der unteren Skalenwerte muss der Zähler gekippt werden, um den Anfangszustand - das säuregefüllte Messrohr - wiederherzustellen und damit den Zähler für einen neuen Durchlauf vorzubereiten.