Tektronix Series 500
Oszillografen
Einschübe (Plug-In)
Die unautorisierten Tektronix "Clone" …
Von 1959 bis Ende der 1960er Jahre produzierten Hickok und andere Unternehmen (Lavoie Laboratories, Jetronic Industries) unzulässige Kopien von Tektronix-Geräten.
Entstanden sind dieser „Clone“ im Rahmen einer Beschaffung von Geräten durch die US-Army. Die Beschaffer wollten Tektronix Geräte einkaufen. Da es vergaberechtlich nicht möglich war, die exakten Produkte mit Namen zu nennen, entstand die Idee, die vollständigen Tektronix-Spezifikationen an die Vergabe-Unterlagen anzuhängen. Hickok – und anderer Hersteller – haben das zum Anlass genommen, die Geräte anhand dieser Spezifikationen nachzubauen und anzubieten. Man war bei den Herstellern der Meinung, die Baupläne seien „public domain“. Die Geräte von Hickok wurden dann auch tatsächlich von der US-Army gekauft.
Tektronix hat das natürlich mitbekommen und irgendwann in dem Verfahren dann Klage eingereicht, da das Vorgehen der Army und auch von Hickok gegen Wettbewerbsrechte verstoßen hat.
Das Vergabeverfahren blieb Tektronix natürlich nicht verborgen. Man war wohl überrascht, den Zuschlag nicht erhalten zu haben.
Im Februar 1961 verklagte Tektronix die US-Regierung und Hickok wegen Patentrechtsverletzungen und Verstöße gegen Wettbewerbsrechte. Die Klage wurde bis Mai 1970 nicht beigelegt, obwohl Tektronix jede einzelne Instanz in dem Verfahren gewonnen hat. Erst Anfang 1979 hat die US-Regierung die beklagte Summe von ca. 4,5 Millionen Dollar beglichen.
Die beschafften Geräte mussten nach Ablauf der Nutzungszeit unter Aufsicht vernichtet werden. Tektronix hatte naturgemäß kein Interesse, dass diese Geräte dann auch noch auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen. Einige wenige Geräte haben es aber doch geschafft, der Vernichtung zu entgehen, wie an den Exponaten der Sammlung zu sehen ist.