Lichtstrahl Oszillographen
Lichtstrahl-Oszillographen arbeiten ähnlich wie Linienschreiber, anstelle eines Tintenschreibers und Papier wird hier mit einem Lichtstrahl auf lichtempfindliches Fotopapier geschrieben. Je nach Ausführung entspricht die Empfindlichkeit der Messwerke denen sonstiger Lichtmarken Galvanometern, sind also deutlich empfindlicher als bei normalen Linienschreibern. Mit Lichtstrahl-Oszillographen können zudem sehr dynamische Vorgänge und Frequenzen bis zu mehreren kHz aufgezeichnet werden, dazu wurde das Fotopapier mit einer Geschwindigkeit bis zu 5 m/s am Lichtstrahl vorbeigezogen. Technisch werden Spulen- und Schleifenschwinger als Messwerke unterschieden.
Schleifenschwinger
Den prinzipiellen Aufbau eines Schleifenschwingers zeigt das beiliegende Bild (a Saiten, b Spannfeder, c Meßwerkspiegel, d Magnet, e magnetischer Rückschluß). Der Stromweg besteht aus nur einer Windung in Form einer wie zwei Saiten gespannten Schleife. Über diese ist der Spiegel gekittet, der sich entsprechend den Bewegungen (Auslenkungen) der Schleife im Magnetfeld dreht. Das erforderliche Dauermagnetsystem ist in den Schwinger mit eingebaut, und zwar so, dass das Feld im Luftspalt quer zur Lichtzeigerrichtung verläuft. Dadurch werden der Durchmesser des Schwingers und die Anzahl der nebeneinander im Oszillographen unterzubringenden Schwinger bestimmt. Der Schleifenschwinger ist ein Drehspulgalvanometer mit sehr geringem Widerstand.
Quelle: Taschenbuch für Elektromeßtechnik. 2. Auflage, Siemens & Halske, 1959.
Beispiele für Schleifenschwinger
Spulenschwinger
Das bewegliche Organ besteht aus einer äußerst feinen, zwischen Spannbändern oder Drähten gespannten Spule und dem über der Spule am oberen Spannband befestigten Spiegel. Es bildet mit der zylindrischen Umhüllung und ihren zwei Ringen für die Stromzuführung den Spulenschwinger, der in die Polschuhbohrung eines Dauermagnetsystems hineingesteckt wird. Das Magnetfeld im Luftspalt verläuft bei diesem Schwinger in Richtung des Lichtstrahles, so dass für das Magnetsystem quer zur Lichtstrahlrichtung nur wenig mehr Platz erforderlich ist, als der Schwinger dick ist. Meistens haben zwei Schwinger ein gemeinsames Magnetsystem. Aus diesen Gründen lassen sich mindestens doppelt so viel Spulenschwinger in einem Oszillographen unterbringen als Schleifenschwinger. Spulenschwinger haben gegenüber Schleifenschwingern einen größeren Galvanometerwiderstand und eine größere Stromempfindlichkeit; ihre untere Frequenzgrenze liegt tiefer, ebenso die erreichbare höchste Eigenfrequenz. In erster Linie werden sie daher zum Aufzeichnen von in Stromschwankungen umgeformten mechanischen Schwingungswerten benutzt.
Quelle: Taschenbuch für Elektromeßtechnik. 2. Auflage, Siemens & Halske, 1959.