Messschleife nach Blondel
Inventarnummer | 01244 |
Bezeichnung | Messschleife nach Blondel |
Messschleife für den Oszillograph nach Siemens-Blondel | |
Hersteller | Siemens & Halske |
Datierung | ca. 1910 |
Preis | 1912: 130.- M (pro Stück) |
Kategorie | Lichtstrahl Oszillographen |
Material | Messing, Metalldraht, Kupfer, Elfenbein, Filz, Glas, Spiegelglas |
Abmessungen | (BTH): 30 · 30 · 150 mm |
Masse | 0,19 kg |
Zustand | 1/- |
Markierungen | Auf dem Ring ist die Seriennummer eingeschlagen, ansonsten finden sich auf dem Gehäuse keine Markierungen. Die Plombe ist mit dem S&H Monogramm versehen. |
Beschreibung |
Das Messorgan selbst besteht aus einer Schleife von sehr dünnem Metalldraht, die über eine Elfenbeinrolle geführt ist und über zwei Stege durch eine Feder gespannt wird. Infolge der Zugspannung erhält die Schleife große Richtkraft und hohe Eigenschwingungszahl. An dem unteren Ende eines Messingrohres, das in seinem Inneren die Spannfeder enthält, sind die beiden eisernen Polansätze für die Elektromagneten befestigt. Zwischen diesen ist die eigentliche Messschleife gelagert. Oberhalb der Polansätze sind die beiden Drähte der Schleife durch einen festangebrachten Kupfersteg überbrückt, während sie unterhalb der Polansätze über einen Elfenbeinsteg gelegt sind. Am unteren Ende des Messingrohres befinden sich zwei Metallstifte, zu denen die Enden der Drahtschleife geführt sind. Die beiden Stifte sind durch Leitungsdrähte mit zwei Klemmen verbunden, die sich am Kopf des Messingrohres befinden. Mit Hilfe der im Inneren des Rohres befindlichen Spannfeder wird die Messschleife in der Fabrik richtig eingestellt; ein Nachstellen ist daher überflüssig. Über die beiden Polansätze wird ein ebenfalls aus Messingrohr hergestellter, unten abgeschlossener Topf geschoben. In seiner Mitte befindet sich für den ein- und austretenden Lichtstrahl eine luft- und öldicht eingesetzte Plankonvexlinse. Hinter dieser liegt der auf der Messschleife befestigte Spiegel, so dass ihn die eintretenden Lichtstrahlen treffen und von ihm zurückgeworfen werden. Am Boden des Topfes befindet sich eine verschraubbare Öffnung, durch die der Topf mit Öl zur Dämpfung der Schleife gefüllt werden kann. Je nach der verlangten Dämpfung benutzt man Paraffinöl oder dickflüssiges, farbloses Rizinusöl. Die Messschleifen werden für die verschiedenen Zwecke hergestellt. Die Schleifen für Projektionszwecke tragen Spiegel von etwas größeren Abmessungen (1x2 mm), die Schleifen für sehr hohe Eigenschwingungszahl sehr kleine Spiegel (0,5x0,5 mm). In den meisten Fällen ist es erforderlich, die Messschleifen zu dämpfen. Man füllt zu diesem Zweck das Gehäuse mit Öl. Dabei ist zu beachten, dass der Ausschlag des Lichtzeigers durch Brechung der Lichtstrahlen im Öl vergrößert wird; bei einer nicht mit Öl gefüllten Schleife ist er etwa 30 v. H. kleiner. |
Schrifttum |
- Ein neuer Oszillograph für die Schwachstromtechnik (S&H, 1920) - Oszillograph mit zwei und drei Meßschleifen (S&H, 1924) |
Etui für zwei Messschleifen
Abmessung | (BTH): 200 · 155 · 50 mm |
Masse | 0,386 kg |
Zustand | 2 |
Markierung | "Vorsicht Nicht stossen" |
Beschreibung | Die Holzschatulle ist außen mit Stoff bespannt. Innen liegen die Messschleifen in passenden Mulden, die mit Samt ausgeschlagen sind. Der Deckel ist innen mit Seide bespannt und weich gepolstert. |
vorhandene Messschleifen
Nr. 2327 |
Type: 6 Eigenschwingungszahl: ca. 800 Widerstand der Messschleife: ca. 4,1 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,004 A |
Nr. 2420 |
Type: 6 Eigenschwingungszahl: ca. 1100 Widerstand der Messschleife: ca. 3,6 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,004 A |
Nr. 2421 |
Type: 6 Eigenschwingungszahl: ca. 1050 Widerstand der Messschleife: ca. 3,6 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,004 A |
Nr. 2535 |
Type: 5 Eigenschwingungszahl: ca. 1800 Widerstand der Messschleife: ca. 2,8 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,004 A |
Standardtypen (ca. 1920)
Type 1 |
Empfindlichkeit: 3 x 10<sup>-3</sup> A Eigenschwingungszahl: ca. 6000 Widerstand der Messschleife: ca. 1 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,1 A |
Type 2 |
Empfindlichkeit: 5 x 10<sup>-3</sup> A Eigenschwingungszahl: ca. 12000 Widerstand der Messschleife: ca. 1 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,1 A |
Type 3 |
Empfindlichkeit: 3 x 10<sup>-3</sup> A Eigenschwingungszahl: ca. 3000 Widerstand der Messschleife: ca. 1,1 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,1 A |
Type 4 |
Empfindlichkeit: 4 x 10<sup>-4</sup> A Eigenschwingungszahl: ca. 3000 Widerstand der Messschleife: ca. 2,5 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,02 A |
Type 5 |
Empfindlichkeit: 7 x 10<sup>-5</sup> A Eigenschwingungszahl: ca. 2000 Widerstand der Messschleife: ca. 4,5 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,004 A |
Type 6 |
Empfindlichkeit: 7 x 10<sup>-5</sup> A Eigenschwingungszahl: ca. 600 Widerstand der Messschleife: ca. 4,5 Ohm zulässige Belastung: ca. 0,004 A |
Type 8 |
Drehspulsystem Empfindlichkeit: 6 x 10<sup>-5</sup> A Eigenschwingungszahl: ca. 250 Widerstand der Messschleife: ca. 12 Ohm |
Zur Beachtung: Die Handhabung der Messchleifen erfordert wegen der mechanischen Empfindlichkeit des schwingenden Systems grösste Vorsicht. Die Messchleifen sind vor Erschütterungen, namentlich beim Einsetzen in den Elektromagneten, absolut zu schützen und nach Gebrauch entweder im Elektromagneten zu belassen oder in das Etui zurückzulegen. Ist eine Messchleife mit beigegebenen Öl befüllt worden, so kann solches in der Messchleife längere Zeit verbleiben (bei Gelbfärbung evtl. zu erneuern!), jedoch darf die Messchleife in gefülltem Zustande nicht liegend aufbewahrt werden, um ein Herauskriechen des Öles zu vermeiden. Soll die mit Öl gefüllt gewesene Messchleife zu Versuchen ohne Dämpfung verwendet werden, so ist dieselbige vorher gründlich mit Benzin auszuspülen. Falls die vor dem Messchleifenspiegel befindliche Linse hierbei nicht genügend rein wird, ist die mit kleinen Schräubchen vorn befestigte Fassung herauszunehmen. Die Linse kann dann bequem gereinigt werden.
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Änderungen
2017-10-26 | Erfassung |