Normalwiderstand 0,001 Ohm
letzte Änderung | 2013-11-10 |
Inventarnummer | 00161 |
Bezeichnung | Normalwiderstand, Mod. IV - 0,001 Ohm |
Hersteller | Otto Wolff, Berlin |
Datierung |
Herstellungsjahr: 1943 (Geräte dieser Bauart wurden seit dem Jahr 1898 nahezu unverändert hergestellt.) |
Kategorie | Normalwiderstand |
Material | Pertinax, Aluminium, Manganin |
Abmessungen | |
Masse | 1,75 kg |
Zustand | 1B |
Markierungen | Auf der Oberseite steht neben der Firmenbezeichnung die Nummer 9301 /43. Es befindet sich zudem ein Inventaraufkleber des Fritz-Haber-Instituts auf dem Gerät. |
Beschreibung | Bei diesem Modell IV besteht die Stromzuführung und Abzweigung aus einem einzigen Stück Kupfer, in welches die Manganginbleche resp. Drähte hart eingelötet sind, so daß sonstige Lötungen, die bei den vorgehenden Modellen unvermeidlich waren, fortfallen. Eine ausführliche Beschreibung findet sich in der "Zeitschrift für Instrumentenkunde", Januar 1898. |
Referenz |
Liste VII über Elektrische Meßinstrumente, 1931, Seite 6 ff. www.technik-museum.ch #004506 http://www.cdvandt.org/wolff_0,0001.htm |
Geschichte
Das Gerät würde am Fritz-Haber-Institut der Max Planck Gesellschaft eingesetzt.
Artikel aus ZIK, 1898
Über eine Neuerung an Normalwiderständen von niedrigem Betrage.
(Von Präzisionsmechaniker Otto Wolff in Berlin, Zeitschrift für Instrumentenkunde, 1898)
Die im Folgenden beschriebene Neuerung bezieht sich auf die aus Widerstandsblech hergestellten Modelle von Normalwiderständen der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, die sich in wissenschaftlichen wie technischen Laboratorien jetzt allgemeinen Eingang verschafft haben.Um die Vortheile, welche die Verwendung eines Materials ohne merklichen Temperaturkoeffizienten, wie Manganin, bei derartigen Widerständen bietet, voll auszunutzen, dürfen bekanntlich die kupfernen Stromzuführungen nicht einen Theil des Messwiderstandes bilden; zu diesem Zweck werden zwei besondere Zuleitungen vorgesehen, die bei dem Modell der Reichsanstalt unmittelbar an den Enden des Widerstandsbleches mit demjenigen Stück durch Zinnlöthung verbunden sind, in welche das Widerstandsblech hart eingelöthet ist. Ausserdem ist bei dem genannten Modell noch eine zweite Zinnlöthstelle vorhanden, dort nämlich, wo die Stromzuleitungen mit den das Widerstandsblech haltenden Kupferstücken verbunden sind.In dieser Zeitschr. 16. S. 22. 1896 hat Hr.Dr. Raps bereits eine von der Firma Siemens & Halske ausgeführte Modifikation beschrieben, bei welcher diese zweite Zinn-Löthstelle ganz vermieden wird. Jedoch kommt diese Ausführungsform hauptsächlich für Drahtwiderstände in Betracht; für Widerstände von 0,001 Ohm z. B. würde sie nicht mehr verwendbar sein.
Bei der von mir getroffenen Einrichtung (D.R.G.M. Nr. 82 345) fallen beide Zinnlöthungen weg, sodass nicht nur die Anfertigung der Widerstände einfacher ist, sondern auch eine grössere Gewähr für die Unveränderlichkeit des Widerstandswerthes geboten wird.
Fig. 1 stellt einen Widerstand von 0,0001 Ohm (kleines Modell) dar, bei dessen Konstruktion die Form zum Vorbild gedient hat, die von Hrn. Prof. Dr. Feussner in der Elektrotechn. Zeitschr. 16. S. 361. 1895 (Fig. 86 bis 88) beschrieben worden ist, jedoch mit dem Unterschied, dass kein Gusskörper aus Manganin, sondern Manganinblech zur Verwendung kommt. Die Zinn-Löthstellen sind nun dadurch vermieden, dass Bügel B, Stromzuleitung s und Abzweig- (Potential-) Leitung p aus einem Kupfergussstück bestehen, und zwar ist das Gussmodell derart gestaltet, dass der oberhalb des Deckels D zwischen dem Anschlussstück und der Anschlussklemme befindliche, 2 bis 3 mm breite Schlitz (vgl. Fig. 2) erst nachträglich eingebracht wird, sich also das Stück bequem giessen und bearbeiten lässt, ohne sich zu verbiegen. Zwei solche Gussstücke sind an dem in der Richtung MN (Fig. 2) getheilten Hartgummideckel D mittels je vier Schrauben befestigt, zwei für die Strombügel und zwei für die Abzweigklemmen.
In Nuthen, die an den unteren Enden von S eingefräst sind, werden die Widerstandsbleche W (hier 4 parallel geschaltete Bleche von etwa 1,5 mm Dicke und 65 mm Breite, von denen die beiden inneren etwa 80, die äusseren 90 mm lang sind) hart eingelöthet. Um die Wirkung der mechanischen Spannung in den Blechen W auf den Hartgummideckel aufzuheben, ist zwischen die unteren Enden von s ein Hartgummistück h von rechteckigem Querschnitt durch Schrauben befestigt. Der Widerstand ist so eingerichtet, dass er mittels der an die Bügel B angegossenen Zapfen in Quecksilbernäpfe, durch welche der Strom zugeführt wird, eingehängt werden kann; indessen können auch die stromführenden Kabel direkt mittels der Flügelrauben S befestigt werden. Die Potentialklemmen dienen in bekannter Weise zum Anlegen des Spannungsmessers (Präzisionsvoltmeters, Kompensators u. s. w.).
In Fig. 1 ist noch das Thermometerrohr T sichtbar, das durch den Hartgummi- stopfen V verschlossen werden kann, ferner die vielfach perforirte Hülle H, die mit Scbnittschrauben b am Deckel befestigt ist.
Abzweigwiderstände von 0,01 und 0,001 Ohm (kleines Modell) unterscheiden sich von dem beschriebenen nur durch die Dimensionen der Widerstandsbleche; natürlich ist die Anordnung der Zuleitungen auch bei Abzweigwiderständen für hohe Stromstärken (grosses Modell der Reichsanstalt) verwendbar.