Widerstand - Grundlagen

 
Inventarnummer 00352
Bezeichnung  
Hersteller unbekannt
Herstellungsjahr ca. 1900
Kategorie Widerstand
Material Holzsockel, poliert, Holzspulen mit verschiedenen Drähten
Abmessungen (B x H x T) 38 x 13,5 x 18 cm
Spulen Ø 5,7 cm, Länge 8,5 cm
Masse 2,7 kg
Markierungen kleines, verzinntes Messingschild mit "? E ?" (nur "E" lesbar, die anderen Zeichen sind unkenntlich gemacht) und die Nummer 505.
Zustand Das Objekt ist noch sehr gut erhalten, die Schraubklemmen sind jedoch neueren Datums. Die Spulen auf den Spulenkörpern sitzen teilweise nicht mehr in den vorhandenen Rillen, das Holz scheint in den letzten 100 Jahren doch geringfügig an Volumen verloren zu haben.
Referenz keine bekannt

Anmerkungen

Das Gerät wurde im Physikunterricht verwendet, durch die gleiche Bauweise der Spulen lassen die unterschidlichen Widerstände verschiedener Materialien sehr gut demonstrieren.

Folgende Materialien sind vorhanden:
Länge der Drähte: 5m; Querschnitt der Drähte: 0,7854 mm²;

Kruppin
Eisen
Manganin
Silicium
Nickelin
Stahl
Neusilber
Messing
Aluminium (4,676 m)
Kupfer (0,68 mm²; Querschnitt)

Kruppin

Kruppin, von der Firma Krupp in Essen eingeführtes Widerstandsmaterial (Eisen-Nickellegierung), das sich wegen seines sehr hohen Widerstandskoeffizienten (c = 0,85 bei 20° C.) und seiner Unveränderlichkeit bei dauernder Beanspruchung bis zu Temperaturen von 600° C. ausgezeichnet zur Herstellung von Anlaß-, Regulier- und Vorschaltwiderständen, elektrischen Heizapparaten u. dergl. eignet. Sein Temperaturkoeffizient ist α = 0,0007007.
Quelle: Lexikon der gesamten Technik, 2. Auflage, 1904-1920

Manganin

Manganin, zu elektrischen Widerständen (s.d.) vielfach benutzte Metalllegierung aus Kupfer (84%), Mangan (12%) und Nickel (4%). Spezifischer Widerstand = 0,43. Widerstandszunahme für 1° (für Temperaturen zwischen 0° und 30°) = 0,00001. Spez. Gew. = 8,3. S.a. Nickellegierungen.
Quelle: Strecker, Hilfsbuch für die Elektrotechnik, Berlin 1907.

Nickelin

Nickelin, Neusilberlegierungen, die als Material für elektrische Widerstände (s. Widerstand, elektrischer, und Widerstandsmaterialien) verwendet werden.
Nickelin von Basse und Salve, Altena, besteht aus 54% Kupfer, 26% Nickel, 20% Zink; der spezifische Widerstand ist c = 0,41; der Temperaturkoeffizient α = 0,0002. Legierungen mit ähnlichen Werten stellen die Deutschen Nickelwerke in Schwerte und Geitners Argentanfabrik in Auerhammer her. Alle aus Neusilber gefertigten Widerstände ändern sich im Laufe der Zeit nicht unerheblich, und man gibt deshalb vielfach den nicht zinkhaltigen Nickellegierungen, z.B. Konstantan und Manganin (s.d.), den Vorzug, da sie größere Beständigkeit zeigen und außerdem einen viel geringeren Temperaturkoeffizienten besitzen.
Literatur: Strecker, Hilfsbuch für die Elektrotechnik, Berlin 1907.

Anmerkung: Die Beschreibung bei Wikipedia weicht drastisch von dieser hier ab. Da der Wikipedia Artikel auf einem aktuellen Produkt NICKELIN W basiert, ist obige Beschreibung für das hier vorgestellte Objekt sicherlich passender.

Neusilber

Neusilber (Argentan, Kunstsilber), eine Legierung aus 50–66% Kupfer, 13–18,5% Nickel, 19–31% Zink oder Zinn, heißt in Frankreich Maillechort, Cuivre blanc, Argent d'Allemagne, in England Germansilver, in China, woher die ersten Neusilbergeräte zu uns kamen, Packfong, d.i. Weißkupfer. Die billigeren Sorten haben einen bedeutend geringeren Nickelgehalt; auch wird in neuerer Zeit das Nickel durch Mangan ersetzt.
Je nach seiner Zusammensetzung ist das Neusilber weißlich bis gelb, es ist härter, aber fast ebenso dehnbar als Messing, ungemein politurfähig und dann von silberähnlichem Aussehen, wird von sauern Flüssigkeiten weit weniger angegriffen als Kupfer und Messing und kann daher zu Geschirren Verwendung finden. Der Strich des Neusilbers auf dem Probierstein ist dem Silberstrich sehr ähnlich, läßt sich aber durch sein Verhalten zur Salpetersäure, in der er sich schneller als das Silber auflöst, sofort erkennen. Die Lösung gibt dann mit Kochsalzlösung keine Trübung von Chlorsilber. Zur Herstellung von Neusilber werden die zweckmäßig zerkleinerten Metalle mit der Vorsicht im Tiegel gemengt, daß die unterste und oberste Schicht aus Kupfer besteht, das Ganze mit Kohlenpulver bedeckt und geschmolzen. Zum größten Teile wird das Neusilber als gewalztes Blech zu Geräten mancherlei Art verarbeitet. Die im Handel unter dem Namen Alfenide, Argyroide, Argyrophan, Alpaka, Chinasilber, Christoflemetall, Elektroplate, Perusilber, Semilargent u.s.w. vorkommenden und zu Leuchtern, Gabeln, Löffeln u.s.w. verarbeiteten Metallsorten sind galvanisch versilbertes Neusilber, das etwa 2% seines Gewichts an Silber enthält.