Torsionsgalvanometer von O. Frölich
letzte Änderung | 2014-02-13 |
Inventarnummer | 00696 |
Bezeichnung | Torsionsgalvanometer von O. Frölich |
Dieses, ursprünglich 1879 von Dr. O. Frölich konstruierte und 1880 von ihm verbesserte Torsions-Galvanometer (dieses Exponat) ist einer der ersten technischen Messapparate gewesen, mit dem man Messungen von Gleichstrom in Danielle in einfacher Weise und doch mit großer Genauigkeit ausführen konnte. Es ist zwischen zwei mit Draht bewickelten, senkrecht aufgestellten Rahmen von 1 Ohm Widerstand ein Siemens-Glockenmagnet an Faden und Torsionsfeder aufgehängt. Der Magnet wird durch Luftdämpfung (Glimmerflügel zwischen festen Flächen) rasch beruhigt. Das Instrument hat eine Gradteilung auf Glas, auf welcher der Torsionswinkel proportional der zu messenden Spannung abgelesen wird. Spannungen von 0,001 bis 0 Daniell (0,011 bis 11 Volt) sind direkt messbar. | |
Hersteller | Siemens & Halske |
Datierung |
ca. 1885 Produktionszeitraum: 1880 - 1898 |
Kategorie | passive Messgeräte Elektrodynamometer |
Material | Mahagoni, Messing, Kupfer, Glas, Glimmer |
Abmessungen | Ø 130 mm; ↨ 230 mm |
Masse | 1,84 kg |
Zustand |
1 Originalzustand, vollständig, funktionsfähig |
Markierungen | Messingschild vorne am Holzsockel: "SIEMENS & HALSKE BERLIN Nr.12675" |
Beschreibung |
Das gesamte Messwerk ist auf einer runden Messing-Platte aufgebaut, die in einem runden Mahagonisockel eingearbeitet ist. Der Sockel ist auf einem Dreibein-Stativ drehbar montiert, die drei Füße sind höhenverstellbar um das Gerät entsprechend horizontal auszurichten. Über eine Feststellschraube kann das Gerät fixiert werden. Das Messwerk ist durch einen Glaszylinder geschützt, oben findet sich die Skala und die Drehschraube zum verdrehen der Torsionsfeder. Zwischen zwei mit Draht bewickelten, senkrecht aufgestellten Rahmen von 1 Ohm Widerstand ist ein Siemens-Glockenmagnet an Faden und Torsionsfeder aufgehängt. Der Magnet wird durch Luftdämpfung (Glimmerflügel zwischen festen Flächen) rasch beruhigt. Der Glockenmagnet kann über eine Schraube angehoben und arretiert werden (Transportsicherung). Mittig unter dem Magneten ist ein kleiner Metallzylinder mit einer Kreuzmarkierung eingelassen. Diese Markierung dient zur horizontalen Justierung des Geräts - die Spitze des Glockenmagneten muss genau im Zentrum der Markierung sein. Zusätzlich besitzt das hier vorgestellte Exemplar noch ein eingebautes Quecksilber-Thermometer. Damit kann geprüft werden, ob die innere Betriebstemperatur des Geräts im für die Messung optimalen Bereich liegt. Eine ausführliche Beschreibung findet sich in dem Artikel "Über die Messung starker elektrischer Ströme" von Dr. O Frölich, abgedruckt in der Elektrotechnischen Zeitschrift, Jahrgang 1880. Ein im Wortlaut unveränderter Nachdruck findet sich hier. |
Referenz |
- vorgestellt in ETZ 1880, Seite 197 ff. (siehe Nachdruck [458 KB]
) - Katalog der Erzeugnisse der Firmen Siemens & Halske und Siemens-Schuckertwerke im Deutschen Museum zu München. Nr. 83-86 |
Messbereiche
Stromart | DC |
Spannung |
0,001 ... 0,15 Daniell - direkt anzeigend (über Vor- und Nebenwiderstände beliebig erweiterbar) Daniell ist eine Heute veraltete Maßeinheit der elektrischen Spannung. 1 Daniell ist die Klemmenspannung des von John Frederic Daniell (* 12. März 1790 in London; † 13. März 1845 ebenda) entwickelten Kupfer-Zink-Elementes (Daniell-Element), einer galvanischen Zelle. 1 Daniell ist ungefähr 1,1 Volt. |