Linienschreiber RK5
letzte Änderung | 2013-06-13 |
Inventarnummer | 00229 |
Bezeichnung | Linienschreiber |
Hersteller | Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft |
Herstellungsjahr | ca. 1972 |
Kategorie | Punkt- / Linienschreiber |
Material | Metallgehäuse, Aluminium, Plexiglas, Pressstoff |
Abmessungen | (BTH) 100 ∙ 300 ∙ 195 mm |
Masse | 4,1 kg |
Zustand | 2 |
Markierungen | Skalennummer: 3812000 |
Beschreibung | Ausstellungs bzw. Demonstrationsmodell ohne Gehäuse mit Plexiglas-Abdeckung |
Referenz | - |
Elektrische Registrierung auf Metallpapier
Das Diagramm des Registriergerätes bildet eine zuverlässige Unterlage für die Beurteilung eines Betriebes, da es fortlaufend alle Schwankungen der Messgröße wiedergibt. Deshalb werden heute mehr und mehr Registriergeräte verwendet, vor allem dort, wo es nicht möglich ist, die Anzeigegeräte regelmäßig abzulesen. Die hauptsächlichsten Forderungen an Registriergeräte sind, neben der Genauigkeit, lange Laufzeiten ohne Wartung und sichere Aufzeichnung, auch bei großer Schreibgeschwindigkeit und stark schwankender Messgröße.
Die elektrische Registrierung (Metallpapier-Schreibverfahren) ermöglicht Schreibgeschwindigkeiten bis zu mehreren m/s, bei großer Schreibsicherheit und geringster Wartung. Die Aufzeichnung erfolgt durch eine dünne Stiftelektrode, die aus dem Metallbelag des Registrierstreifens eine feine Spur ausbrennt.
Statt einer Tintenfeder verwendet man dazu eine Schreibelektrode (Stiftelektrode mit Halter), die ähnlich wie die Tintenfeder in den Schreibarm eingesetzt wird. Die Schreibelektrode liegt leicht auf dem Registrierstreifen auf, der Auflagedruck kann eingestellt werden. Der Registrierstreifen besteht aus Metallpapier (MP-Streifen), d. h. er ist mit einer sehr feinen Metallschicht, die einen niedrigen Schmelzpunkt hat, im Vakuum bedampft.
Bei der Aufzeichnung fließt von einer Schreibspannungsquelle (18 bis 24 V-) ein Strom über den Messwerkarm und die Elektrode zum Metallpapier. Von dem Papier wird der Strom durch eine großflächige Kohlerolle abgenommen, die ihrerseits wieder mit der Schreibspannungsquelle verbunden ist. Der Lichtbogen zwischen Elektrode und Metallbelag verbrennt letzteren. Dadurch entsteht eine gut sichtbare Markierung und, sobald der Streifen fortbewegt wird, eine exakte Schreibspur.
Als Schreibspannungsquelle werden Netzanschlußgeräte, Akkumulatoren oder Trockenelemente verwendet. Die Stromaufnahme ist verschieden je nach der Anzahl der Schreibelektroden und der Schreibgeschwindigkeit. Der Schreibstrom einer Elektrode beträgt bei normalem Vorschub (20 mm/h) etwa 2 ;µA; die mittlere Stromaufnahme ist so gering, dass auch schwache Stromquellen (z. B. Anodenbatterien für Schwerhörigengeräte) genügen, um mit mehreren Elektroden längere Zeit (über sechs Monate) zuverlässig zu registrieren. Ein Störungsschreiber mit acht' Elektroden nimmt während des Schnellablaufs (Vorschub 60 mm/s) einen Schreibstrom von2 bis 10 mA auf. Die Lebensdauer der Schreibelektroden ist groß - sie nützen sich bei 30000 m Schreibspurlänge nur etwa 1 mm ab.
Die elektrische Registrierung wird in immer größerem Umfang angewendet, da sie viele Vorteile bietet:
Die regelmäßige Wartung der Tintenfeder entfällt, die vor allem bei Mehrfachschreibern (z.B. Zeitschreibern) oft recht zeitraubend ist.
Der Auflagedruck der Schreibelektrode bleibt stets gleich, da er sich nicht mit abnehmender Tintenfüllung ändern kann. Störungen bei hoher Temperatur (durch ausgetrocknete Tinte) entfallen.
Auch bei starken Schwankungen des Messwertes oder bei wechselndem Vorschub (z. B. beim Störungsschreiber) reißt die Aufzeichnung nicht ab.