Linienschreiber (ERN12)
letzte Änderung | 2013-06-15 |
Inventarnummer | 00233 |
Bezeichnung | Linienschreiber (Metallpapier), Bauform ERN12 mit zwei Messwerk und zwei Signal- / Zeitschreiber inklusive zweier Grenzwert-Signaleinrichtungen |
Hersteller | Hartmann & Braun |
Herstellungsjahr | ca. 1970 |
Kategorie | aktive Messgeräte Registrierende Messgeräte |
Material | Metallgehäuse, Aluminium, Glas, Pressstoff |
Abmessungen | (BTH) 200 ∙ 490 ∙ 250 mm |
Masse | 11 kg |
Zustand | 1 |
Markierungen | Skalennummer: 6.7104.16.2 |
Beschreibung |
Anmerkung: Geräte dieser Bauform wurden im Rahmen der Kooperation zwischen Hartmann & Braun und AEG von beiden Firmen gemeinsam entwickelt und vermarktet. Identisch aufgebaute Geräte gibt es daher sowohl von Hartmann & Braun als auch von AEG. Die im folgenden aufgeführten Dokumentationen stammen von Hartmann & Braun, gelten jedoch genau so für die Geräte von AEG. |
Referenz | - |
Messbereiche Messwerk 1
Stromart | DC |
Strom | 0 ... 1 mA |
Messbereiche Messwerk 1
Stromart | AC (Dreiphasen Drehstrom) |
Leistung | 0 ... 1 kW |
Gerätecharakteristik
Klasse |
gemäß VDE 0410 1,5 bei Strom und Spannung 0,5 bei Wechselspannung mit unterdrücktem Anfangsbereich |
Messwerk 1 |
Drehspulkernmesswerk mit Zapfenlagerung und Ellipsengradführung 5 mA / 1000 Ω Klasse 1,5 |
Messwerk 2 | Eisengeschlossenes, Elektrodynamisches Messwerk für Drehstrom, mit einem Messwerk; Klasse 2,5 |
Papierantrieb |
20 / 60 / 120 mm/h bei Synchronmotorantrieb 10 / 20 / 60 mm/h bei Federwerk mit Handaufzug |
Aufzeichnung |
elektrische Aufzeichnung mit Metallschreibstift auf einseitig metallisiertem Papier (Zink-Cadmium) Hilfsenergie 24 V - mittlere Stromaufnahme ca. 10 µA, Spitzen 10 mA mit eingebautem Netzteil für 220 / 50 Hz (bei Synchronmotorantrieb); mit eingebauter Kleinbatterie für 30 V (bei Federwerkantrieb) |
Datenblatt | (siehe Handbuch) |
Handbuch | H&B - Störungsschreiber - Technische Beschreibung [13.658 KB] |
Schaltplan | (siehe Handbuch) |
sonstige Unterlagen |
H&B - Das Multavi Schreiber Programm [8.131 KB]
H&B - Elektr. Registrierg. zur Signalaufzeichnung [2.750 KB] H&B - Messanweisung für Leistungsmessumformer [5.496 KB] H&B - Multavi Schreiber 30 [1.539 KB] H&B - Schnellschreiber bei der Aufzeichnung ... [4.545 KB] |
Netzanschluss |
Netzanschluß: 220 / 50 Hz (bei Synchronmotorantrieb) eingebauter Kleinbatterie für 30 V (bei Federwerkantrieb) |
Bestückung | div. Halbleiter |
Elektrische Registrierung auf Metallpapier
Das Diagramm des Registriergerätes bildet eine zuverlässige Unterlage für die Beurteilung eines Betriebes, da es fortlaufend alle Schwankungen der Messgröße wiedergibt. Deshalb werden heute mehr und mehr Registriergeräte verwendet, vor allem dort, wo es nicht möglich ist, die Anzeigegeräte regelmäßig abzulesen. Die hauptsächlichsten Forderungen an Registriergeräte sind, neben der Genauigkeit, lange Laufzeiten ohne Wartung und sichere Aufzeichnung, auch bei großer Schreibgeschwindigkeit und stark schwankender Messgröße.
Die elektrische Registrierung (Metallpapier-Schreibverfahren) ermöglicht Schreibgeschwindigkeiten bis zu mehreren m/s, bei großer Schreibsicherheit und geringster Wartung. Die Aufzeichnung erfolgt durch eine dünne Stiftelektrode, die aus dem Metallbelag des Registrierstreifens eine feine Spur ausbrennt.
Statt einer Tintenfeder verwendet man dazu eine Schreibelektrode (Stiftelektrode mit Halter), die ähnlich wie die Tintenfeder in den Schreibarm eingesetzt wird. Die Schreibelektrode liegt leicht auf dem Registrierstreifen auf, der Auflagedruck kann eingestellt werden. Der Registrierstreifen besteht aus Metallpapier (MP-Streifen), d. h. er ist mit einer sehr feinen Metallschicht, die einen niedrigen Schmelzpunkt hat, im Vakuum bedampft.
Bei der Aufzeichnung fließt von einer Schreibspannungsquelle (18 bis 24 V-) ein Strom über den Messwerkarm und die Elektrode zum Metallpapier. Von dem Papier wird der Strom durch eine großflächige Kohlerolle abgenommen, die ihrerseits wieder mit der Schreibspannungsquelle verbunden ist. Der Lichtbogen zwischen Elektrode und Metallbelag verbrennt letzteren. Dadurch entsteht eine gut sichtbare Markierung und, sobald der Streifen fortbewegt wird, eine exakte Schreibspur.
Als Schreibspannungsquelle werden Netzanschlußgeräte, Akkumulatoren oder Trockenelemente verwendet. Die Stromaufnahme ist verschieden je nach der Anzahl der Schreibelektroden und der Schreibgeschwindigkeit. Der Schreibstrom einer Elektrode beträgt bei normalem Vorschub (20 mm/h) etwa 2 ;µA; die mittlere Stromaufnahme ist so gering, dass auch schwache Stromquellen (z. B. Anodenbatterien für Schwerhörigengeräte) genügen, um mit mehreren Elektroden längere Zeit (über sechs Monate) zuverlässig zu registrieren. Ein Störungsschreiber mit acht' Elektroden nimmt während des Schnellablaufs (Vorschub 60 mm/s) einen Schreibstrom von2 bis 10 mA auf. Die Lebensdauer der Schreibelektroden ist groß - sie nützen sich bei 30000 m Schreibspurlänge nur etwa 1 mm ab.
Die elektrische Registrierung wird in immer größerem Umfang angewendet, da sie viele Vorteile bietet:
Die regelmäßige Wartung der Tintenfeder entfällt, die vor allem bei Mehrfachschreibern (z.B. Zeitschreibern) oft recht zeitraubend ist.
Der Auflagedruck der Schreibelektrode bleibt stets gleich, da er sich nicht mit abnehmender Tintenfüllung ändern kann. Störungen bei hoher Temperatur (durch ausgetrocknete Tinte) entfallen.
Auch bei starken Schwankungen des Messwertes oder bei wechselndem Vorschub (z. B. beim Störungsschreiber) reißt die Aufzeichnung nicht ab.